Projekt „Miteinander erleben – füreinander da sein“
Am 29. Juni fuhren wir mit dem Bus nach Vukovar in Kroatien. Es ging um 21.00 Uhr in Geisa am Busbahnhof los. Vor der Abfahrt haben wir alle gemeinsam die gesammelten Spenden, wie z.B. Fahrräder, Sterilisatoren, Sauerstoffgeräte, Inliner, Krücken u.v.m. in den Bus geladen. Nach einer langen Fahrt kamen wir am nächsten Tag um 14.30 Uhr an.
In Vukovar angekommen, wurden wir sehr herzlich empfangen und konnten zunächst unsere Zimmer beziehen. Regelmäßig gingen wir in die Kirche, um den Glauben und die Religion in der Region Slawonien kennenzulernen. Den Wald säuberten wir am Montag und nahmen danach an einer Stadtführung teil. Am Dienstag versorgten wir das Altenheim und die Caritassammelstelle mit Spenden und unterhielten die alten Leute mit einem Programm aus Gedichten und Liedern, welches ca. 15 Minuten ging. Anschließend hatten wir eine Audienz mit dem Bürgermeister der Stadt Vukovar und dem deutschen Botschafter aus Zagreb, um ihnen Geschenke der Bürgermeister aus Vacha und Geisa sowie der Caritas aus Geisa zu überreichen. Am nächsten Tag waren wir im Kriegsmuseum, um uns alte Flugzeuge und Panzer aus dem Krieg anzuschauen. In einer großen Halle hingen sehr viele Bilder, auf denen die unterschiedlichsten Verletzungen, welche im Krieg passierten, gezeigt wurden. In dieser Halle haben wir den Fußboden gereinigt. Am Mittwoch fuhren wir mit einer Bimmelbahn zu alten Kriegsstätten. Eines davon war ein Museum mit Bildern von den Opfern des Krieges, welche grausam getötet wurden. Darunter war auch ein deutscher Soldat. Außerdem besuchten wir einen Platz, an den viele kroatische Zivilisten 1991 von den Serben verschleppt und in einem schrecklichen Massaker getötet wurden. Lange Zeit wusste man nicht, wo sich ihre Leichen befinden. Nach dem Krieg fand man ein Massengrab und konnte sie anschließend identifizieren und angemessen beerdigen. Somit erfuhren wir, dass dort 200 begrabene Menschen gefunden wurden, aber immer noch 50 gesucht werden. Als letztes waren wir auf einem Friedhof mit einem Massengrab von 1000 Gräbern. Später besuchten wir eine Einrichtung für Menschen mit Suchtproblemen. Es war sehr interessant zu hören, wie sie von ihrer Sucht wegkamen, nämlich durch Beten, den Glauben an Gott und in intensiven persönlichen Gesprächen. Am nächsten Tag waren wir in Ilok in den Weinbergen und haben erst überschüssige Triebe an den Reben abgeschnitten und dann Weinflaschen in Kartons gepackt. Wir spielten sogar Handball gegen einen kroatischen Verein und gewannen! Wir waren außerdem im Schlossmuseum Eltz, um mehr über die Geschichte von Vukovar zu erfahren, und abends auf der Badeinsel, wo wir den Sand rechten und den Kiosk sauber machten. Hier lernten wir zufällig den Produzenten eines deutschen Filmes kennen, welcher für das 13. Filmfestival in Vukovar nominiert war. Abends besuchten wir dieses und sahen uns seinen Film „Systemsprenger“ an, welcher über ein Mädchen mit ADHS handelte. Er belegte den 1. Platz und erscheint in Deutschland im September in den Kinos. Sonntag besuchten wir das Krankenhaus und sahen uns dort an, wie und wo die Verletzten im Krieg untergebracht und versorgt wurden. Später veranstalteten wir wegen des Gewitters eine Modenschau, in der wir uns in das andere Geschlecht „verwandeln“ mussten. Das war richtig lustig. Am letzten Tag fuhren wir mit einem Boot, wobei wir uns die Natur anschauen konnten. Wir halfen auch, Bojen ins Wasser zu werfen. Wir bekamen eine Führung durch das Franziskanerkloster, in dessen Gästehaus wir untergebracht waren, und gaben dem Mönch, dem Koch und dem Kellner Geschenke als Dankeschön von uns. Am Tag der Abreise wurde gepackt und sich von unseren neuen kroatischen Freunden verabschiedet. Dann ging es auch schon wieder nach Hause.
Das war unsere Bildungsfahrt mit der Caritas nach Kroatien.
Emily Bittorf
Luise Weih
Lilli Vock
Marie Tischendorf
Malik Rassbach
Domian Gering
Emelie Rausch
Selina Güth
Text + Bilder: Caritas Geisa, D.T.