Zu einem Frühlingskonzert hatte das Johann- Gottfried- Seume Gymnasium Vacha für Dienstagabend ´der vergangenen Woche in die schuleigene Aula eingeladen. Das Publikum erlebte ein buntes Programm mit Musik, Gesang, Tanz und Theater auf bemerkenswert hohem Niveau.

Von Jürgen Körber

Vacha: Schulleiterin Beate Dittmar war die Freude bereits ins Gesicht geschrieben, bevor das traditionelle Frühlingskonzert überhaupt begonnen hatte, waren doch in der Aula nahezu alle Stühle besetzt. So eröffnete sie den kulturellen Abend und versprach den Konzertbesuchern ein „Feuerwerk der Künste“. Kultur wird schon immer groß geschrieben am Vachaer Gymnasium und so war gute und abwechslungsreiche Unterhaltung vorprogrammiert. Die drei Moderatorinnen Charlotte Bommer, Cilia Große und Louisa Vogler führten gekonnt durch das Programm und kündigten mit der herzerfrischenden Aufführung der von Emma Vogt und Liv Krug geleiteten Tanz- AG den ersten Programmpunkt an, der für einen stimmungsvollen Auftakt sorgte. Das Akkordeon- Duo, bestehend aus Hardy Tschaar und Gustav Knobloch, präsentierte mit „Muss i denn“ eine der international bekanntesten deutschen Volksweisen und verbreitete mit dem ursprünglich aus Ungarn stammenden Volkslied „Flackerndes Feuer“ Lagerfeuerromantik. Während Collin Volkert, Georg Hermann, Pauline Unnasch und Emil Albrecht mit der Rezitation des Gedichtes vom „Erlkönig“ dem Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe huldigten, brillierte Paula Kluge gesanglich und an der Gitarre mit einer Interpretation des Folksongs „Let Her Go“ des britischen Singer- Songwriters Passenger. Was folgte, war eine Uraufführung einer musikalischen Neuinterpretation ausgewählter Grimmscher Märchen mit Kompositionen von Yannik Helm, der unter anderem am Johann- Gottfried- Seume Gymnasium in Vacha als Musiklehrer arbeitet. Der in Fulda geborene und im osthessischen Nüsttal wohnhafte begnadete Musiker und Komponist studierte nach dem Abitur an der Hochschule für Musik in Würzburg Schulmusik und Komposition. Er erarbeitete- Kompositionen für verschiedene Theater, Orchester und Ensembles im In- und Ausland und veröffentlichte Kompositionen bei verschiedenen Verlagen. Seine Komposition der „Grimms Märchen“, sein Klavierspiel, die Erzählung der Märchen und der Gesang des Geisaer Chores unter Leitung von Heike Günther wurden vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen und mit anhaltendem Beifall bedacht. Nach der Pause hatte die Schulband unter Leitung von Teresa Wölkner mit „Zombie“, einem Lied der „Cranberries“, ihren Auftritt, bevor Liliana (Violine) und Jonathan (Akkordeon) Engel unter anderem musikalisch zum „Tango“ nach einem Arrangement von Hans Günther Kölz einluden. Der Auftritt der schuleigenen Theater- AG unter Leitung von Antje Helm ist fester Bestandteil nahezu jeder kulturellen Veranstaltung am Vachaer Gymnasium. Dieses Mal verfolgten die Besucher des Frühlingskonzertes die Aufführung einzelner Szenen aus dem aktuellen Stück „Der gestiefelte Kater Stanislaus“ und erlebten, wie der sprechende Kater den jüngsten Müllerssohn in den höchsten (Katzen)- Tönen lobte, sodass die Prinzessin Selbigen unbedingt und schnellstmöglich kennenlernen wollte- ein Vorgeschmack auf die ganze Geschichte, die im Herbst zur Aufführung gelangen wird, worauf das theaterbegeisterte Publikum schon jetzt gespannt sein darf.

 

Dass es am Johann- Gottfried- Seume Gymnasium Vacha vielseitig begabte Schülerinnen und Schüler gibt, zeigte sich beispielhaft und eindrucksvoll, als der Autor des vorstehenden Beitrags in seiner Funktion als Leiter des Literaturkreises Bad Salzungen die Schülerinnen Theresa Zimmermann und Sarah Wiegand nach vorn bat und ihnen als Anerkennung und kleines Dankeschön jeweils ein Exemplar der kürzlich in Buchform erschienenen Anthologie „Fabeln & Fabelhaftes, Märchen & Märchenhaftes, Sagen & Sagenhaftes“ überreichte. Die beiden Schülerinnen und die krankheitsbedingt leider abwesende Amelie Sophie Panier hatten mit insgesamt acht wunderschönen Bildern das Buch der Hobbyautoren illustriert- ein beeindruckendes Beispiel gelungener Zusammenarbeit.

Charlotte Eberhardt begeisterte das Publikum mit ihrem Soloauftritt und dem Gesang des bekannten Liedes „Slipping through my fingers“ (Durch die Finger rinnt die Zeit) von ABBA. Der Schlussteil des Frühlingskonzertes gehörte den Chören. Der Chor Vacha präsentierte den Konzertbesuchern das schwedische Frühlingslied „Gamla moder jord“ (Nach langer Nacht) und Adiemus. Gemeinsam mit dem Geisaer Chor gaben die Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Heike Günther und unter Begleitung von Yannik Helm am Klavier zur Freude des Publikums „Fernando“ von ABBA und „Don’t worry be happy“ (Bobby Mc Ferrin) zum Besten, wobei Leonhard König, Fabian Rübsam und Anton Krug als Solisten begeisterten.

Mit den Worten: „Ihr könnt stolz auf euch sein!“ bedankte sich Schulleiterin Beate Dittmar bei allen Mitwirkenden.