Gedenkstättenfahrt Auschwitz 10.03.2019-15.03.2019

Sonntag, 10.03.2019

Am ersten Tag unserer Studienfahrt nach Auschwitz trafen wir uns pünktlich um 06:00 Uhr in Fulda am Bahnhof. Nach ca. zwei Stunden kamen wir am Flughafen in Frankfurt am Main an.
Kurz darauf wurde das Gepäck aufgegeben und unsere Gruppe unterzog sich den Sicherheitskontrollen.
Um 10:00 Uhr fand das Boarding statt, wobei sich der Flug jedoch um einige Minuten verspätet. Nach einem aufregenden Flug (Sturmtief Eberhart) landeten wir dennoch pünktlich in Krakau, von wo wir nach Oswiecim weiterreisten und unsere wirklich lobenswerten Zimmer bezogen.
Abends gingen wir alle gemeinsam in einem Restaurant essen und tauschten bei entspannter Atmosphäre Erwartungen aus.
Alles in allem war dies ein gelungener, aber auch anstrengender, Anreisetag.
Montag, 11.03.2019
Am Montag stand der Besuch des Jüdischen Museums und der dazugehörigen Synagoge sowie die Besichtigung des Konzentrationslagers Auschwitz an.
In dem Museum gewannen wir erste Eindrücke über das Leben vor und nach dem Zweiten Weltkrieg der Juden in Polen, mit besonderem Blick auf die Stadt Oswiecim.
Die Religion des Judentums wurde unserer Gruppe nähergebracht und die Synagoge gezeigt, welche die letzte verbleibende in der Stadt ist.
Anschließend liefen wir zum Stammlager (Auschwitz I). Man konnte, trotz des guten Wetters, bereits zu Beginn unserer Führung die bedrückende Stimmung bemerken. Die vielen Barracken, welche zu Lagerzeiten als Verwaltungshäuser oder Häftlingsunterkünfte dienten, wirkten trostlos und erdrückend. In ihnen waren Ausstellungen mit Bildern, die das Lagerleben der Häftlinge verdeutlichten sowie persönliche Gegenstände der Inhaftierten und Ermordeten. Am meisten schockierten uns das teilweise noch in Zöpfen zusammengebundene Menschenhaar sowie unzählige Kinderschuhe und mit Namen versehenen Koffer, die die Deportierten beschrifteten, da man sie im Glauben ließ, sie würden ihr Hab und Gut wieder benötigen. Tatsächlich raubten die Nationalsozialisten sie aus und begingen Massenmord.
Eine Ausstellung zum Ende unserer Führung durch das Stammlager erinnerte eindrücklich an die Zeit des Jüdischen Lebens vor und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Am Ende besichtigten wir das Krematorium des Stammlagers mit der dazugehörigen Gaskammer. Wir können uns kaum vorstellen, dass Menschen dort so grausam behandelt und anschließend ermordet wurden. Die Stimmung war auch noch einige Zeit nach der Besichtigung sehr bedrückend.
Zum Tagesabschluss trafen sich alle noch einmal gemeinsam, um die Eindrücke des Tages zu sammeln und auszuwerten.

Text und Bild: C.G., K.K., H.W., F.K., L.M. und T.R.
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Dienstag, 12.03.2019

Am dritten Tag unserer Reise waren ein Workshop und die Führung in Auschwitz-Birkenau geplant.
Nach dem Frühstück, beim Bäcker um die Ecke, liefen wir zum Workshop, welcher im Stammlager stattfand. Das Thema waren die Fluchten aus dem Lager, wobei wir Informationen über verschiedene geglückte, aber auch misslungene Fluchten sowohl aus Quellen erarbeitet haben, als auch von einer promovierten Fachangestellten erhalten haben.
Nach dem Mittagessen liefen wir nach Auschwitz-Birkenau, um dort ab 14.30 diesen Teil des Lagers zu besichtigen. Die uns von Montag bekannte Tourismusfachangestellte führte uns als erstes zur sogenannten Rampe, an welcher die Häftlinge ankamen und selektiert wurden. An dieser war ein kleiner Waggon zu sehen, in welchem bis zu 100 Menschen transportiert wurden.
Aufgrund eines Sturmes, zwei Nächte zuvor, war ein Teil von Birkenau leider unbegehbar und deswegen konnten wir nur die rekonstruierten Holzbaracken der Männer besichtigen, nicht aber das ehemalige Frauenlager. Hinzu kam, dass auch nur zwei der fünf Krematorien zu sehen waren. Von den beiden Verbrennungsanlagen waren nur noch Ruinen erkennbar, da die SS diese kurz vor der Befreiung sprengte, um Spuren zu verwischen. Neben diesen waren viele Seen und Gruben angelegt, in welche die Asche hinein verfrachtet wurde.
Als letzten Punkt unserer Führung stand der Rundgang in der Sauna an. Dort wurden den neu angekommenen Häftlingen ihre Sachen entrissen, die Haare geschoren und die Kleindung desinfiziert. Durch dieses Gebäude führte ein gläserner Steg, der den Weg der Häftlinge verdeutlichen soll.
Als Ausklang des Tages setzten wir uns noch einmal zur Reflexion des Erlebten zusammen und sahen noch den Film „Schindlers Liste“.
Insgesamt haben uns die enormen Ausmaße des Lagers geschockt und die damit verbundenen Grausamkeiten. Während unseres Aufenthaltes war es ziemlich kalt und windig, weswegen wir dicke Jacken und Schals trugen. Es ist für uns schwer vorzustellen, dass die Häftlinge dort sogar im Winter, kaum Kleidung oder manchmal keine Schuhe trugen.

Text und Bilder: J.S., P.S., R.D., L.M., und T.R.
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Mittwoch, 13.03.2019

Der Tag begann, wie die Tage zuvor, um 8.30 Uhr mit dem Frühstück beim Bäcker um die Ecke.
Anschließend begaben wir uns zu Fuß zum Stammlager Auschwitz I.
Bis unser Workshop zu pseudo-medizinischen Experimenten in Auschwitz begann, konnten wir entweder das Gelände selbstständig noch einmal besichtigen oder uns auf einen Lagerrundgang auf den Spuren des ehemaligen Häftlings Stanislaw Hantz (genannt Staszek, Autor “Zitronen aus Kanada”) begeben, den Frau Ries und Frau Fruntke durchführten.
Um 10.30 Uhr begann unser Workshop zum Thema “Pseudo-medical experiments in Auschwitz”.
Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt und bearbeiteten jeweils Quellen zu den Praktiken bestimmter KZ-Ärzte, genauer zu Carl Clauberger, Horst Schumann, Josef Mengele und Johann Paul Kremer. Clauberger und Schumann hatten Sterilisationen durchgeführt, Mengele hatte sich der Zwillingsforschung gewidmet und Kremer hatte die Auswirkungen des Hungers auf den menschlichen Körper erforscht.
Innerhalb dieses Workshops haben wir viel über die Grausamkeit des Nationalsozialismus gelernt und es schockierte uns zu erfahren, wie diese qualvollen Verbrechen als wissenschaftliche Forschungen abgetan wurden.
Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung und wir trafen uns am Abend zum gemeinsamen Essen, womit unser letzter Tag in Oswiecim ausklang.

Bericht und Bilder: L.R., M.N., J.R., P.G. und L.M.
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Donnerstag, 14.03.2019

Für Donnerstag stand unser landeskundlicher Tag in Krakau auf dem Plan. Nach dem Frühstück wollten wir eigentlich direkt nach Krakau, die älteste und zweitgrößte Stadt in Polen, reisen, jedoch kam kein Bus. Irgendwann bekamen wir dann die Nachricht, dass der Bus verschollen sei, also kam nach zweistündigem Warten ein Ersatzbus, der uns sicher nach Krakau brachte.
Als wir in Krakau ankamen, checkten wir schnell ein und dann hatten anschließend eine Stadtführung. Wir besichtigten viele Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Stadttor, das ehemalige Wohnhaus von Oskar Schindler sowie den Wawel und dessen Kathedrale.
Danach hatten wir Freizeit, in der wir essen, shoppen und weiter die Stadt erkunden konnten (hier haben wir gleich ein wenig Werbung für unsere Schule im Apple-Store gemacht – siehe Bilder 😊).
Abends trafen wir uns dann alle zum letzten gemeinsamen Essen, was noch einmal ein sehr schöner Abschluss für die ganze Fahrt war.

Freitag, 15.03.2019

Heute geht es wieder nach Hause.
Nach dem Frühstück haben wir alle unsere Koffer gepackt und sind zum Flughafen gefahren.
Unser Flug wird um 13:05 Uhr gehen, danach werden wir wieder mit dem Zug zurück nach Fulda fahren und dort von unseren Familien abgeholt.

Die Woche war sehr interessant und wir haben definitiv viele Erfahrungen gesammelt. Als Abschluss können wir nur sagen, dass wir dies jeder Zeit wiederholen würden und wir können alles nur weiterempfehlen.

Text und Bilder: T.R.