Wandertag auf den Pfaden des Rhönräubers

Der Rhöner Räuberpfad hat sich zu einem der Anziehungspunkte in Dermbach entwickelt. Auf den Spuren des berühmt berüchtigten Räubers der Rhön zu wandeln und so Dermbach kennenzulernen, ist interessant und lehrreich zugleich.

Von Jürgen Körber

Dermbach: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah…!“ dachten sich Klassenleiterin Alisa Höhn und ihre Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b des Johann- Gottfried-Seume-Gymnasiums Vacha, entschieden sich, ihre beiden Wandertage in der heimischen Rhön zu verbringen und checkten kurzerhand am Mittwoch vor Ferienbeginn im RhönFeeling in Bernshausen ein.

Gleich am ersten Tag stand der Rhöner Räuberpfad Dermbach auf dem kurzweiligen Programm. Die Entdeckertour der Gymnasiasten begann an Station 1, dem Barockensemble, wo sie von Bürgermeister Thomas Hugk am Barockschloss persönlich begrüßt wurden. Der Bürgermeister hatte einiges zu erzählen über die wechselvolle Geschichte Dermbachs, das Schloss, das Rhönpaulus-Musical, die aktuellen Aufgaben der zwanzig Ortsteile umfassenden Einheitsgemeinde und darüber, was ein Bürgermeister so alles zu tun hat. Zur Freude der interessierten Besucher durfte sogar das Büro des Bürgermeisters besichtigt werden. Die Türen der Katholischen Kirche St. Peter und Paul wurden extra für die Räuber-Pfad-Wanderer geöffnet und der Küster, Herr Lotz, berichtete vom Franziskanerkloster und der Geschichte der Kirche. In der evangelischen Kirche, die ebenfalls für die kleinen Besucher extra geöffnet wurde, erzählte Frau Krieg Wissenswertes über deren Geschichte. Besonders beeindruckt zeigten sich die Gymnasiasten vom Holzrelief „Das heilige Abendmahl“, dessen Entstehung ins fünfzehnte Jahrhundert zurückreicht. Der Höhepunkt der zweiten Station war zweifellos der Besuch im Museum der Thüringischen Rhön, wo Frau Krieg viel Interessantes über die Rhön, das Leben ihrer Bewohner und über den legendären Räuber der Rhön, den Rhönpaulus zu berichten wusste. Wer wollte, durfte sogar am eigenen Leibe nachempfinden, wie der sich nach seiner Gefangennahme in dem eigens hierfür gebauten Holzkasten fühlte. Der Dermbacher Marktplatz mit der Bäckerei Zobel, der fast vierhundert Jahre alte „Sächsische Hof“ und die historische Apotheke waren die weiteren Stationen auf dem Rhöner Räuberpfad, bevor der Wandertag in Dermbach bei einem leckeren Eis und Spiel und Spaß am Cafe Rhem ausklang. Die 7a des Vachaer Gymnasiums hatte sich mit ihrer Klassenleiterin Dr. Anneli Rost ebenfalls für den Rhöner Räuberpfad entschieden und denselben am darauf folgenden Donnerstag erkundet. Ein Höhepunkt und eine echte Überraschung auf ihrer Entdeckerreise in die Geschichte Dermbachs war das beeindruckende Orgelspiel von Kirchenmusiker Ken Iwane, der zum Zeitpunkt der Besichtigung der evangelischen Kirche dort präsent war.

Das übereinstimmende Fazit der Wanderer aus dem Vachaer Gymnasium: Dermbach und sein Rhöner Räuberpfad (der übrigens um eine Station an der historischen Feldabrücke bei Lindenau erweitert werden wird) sind eine Reise wert!

 

Am Barockschloss startete die Entdeckungstour durch Dermbach. Bürgermeister Thomas Hugk begrüßte die 5b mit Klassenleiterin Alisa Höhn (3.v.r.) und Referendarin Clara Marquardt (r) persönlich.

 

Die Schülerinnen und Schüler der 7a mit Klassenleiterin Dr. Anneli Rost (r) und Referendar Yannik Helm (2.v.l.) vor dem historischen „Sächsischen Hof“