Am vergangenen Donnerstag setzten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 im Rahmen des „DG-Abends“ am Johann-Gottfried-Seume-Gymnasium Vacha mit „Kabale und Liebe“ eines der bedeutendsten deutschen Theaterstücke in beeindruckender Weise in Szene. Das Publikum war begeistert.

Von Jürgen Körber

Dass am Vachaer Gymnasium KULTUR großgeschrieben wird, ist mittlerweile hinlänglich und vielerorts bekannt. Mit einer bemerkenswerten Aufführung einer Inszenierung von Friedrich Schillers Drama „Kabale und Liebe“ stellten die Mitglieder des Kurses Darstellen und Gestalten (DG) einmal mehr unter Beweis, dass am Gymnasium schauspielerische Talente gefordert und gefördert und zu bemerkenswerten Leistungen geführt werden.

Kursleiterin Antje Helm eröffnete den kulturellen Abend, begrüßte ihre Akteure, deren Eltern, Großeltern, Geschwister und weitere Gäste in der Aula des Gymnasiums und erläuterte Inhalte und Zielstellungen der DG-Kurse der Jahrgangsstufen 9 und 10, die sich und ihre schauspielerischen Fähigkeiten im Anschluss dem interessierten Publikum präsentierten. Nachdem die Schüler und Schülerinnen der 9. Klassen einen kleinen Einblick in die Kursbestandteile „Bewegungstechniken“ und „chorisches Sprechen“ (gemeinsames synchrones oder versetztes Sprechen) gegeben hatten, hieß es: „Theater, Theater, der Vorhang geht auf…“ und das Schillersche Drama von „Kabale und Liebe“, am 13. April 1784 in Frankfurt am Main uraufgeführt, nahm unaufhaltsam seinen Lauf. Die bewegende Geschichte von der unerfüllten Liebe zwischen dem adeligen Ferdinand von Walter und der Bürgerlichen Luise Miller ist Freunden der Schillerschen Dichtkunst wohlbekannt und schnell erzählt:

„Adel kommt zu Adel“ meint Präsident von Walter, der für seinen Sohn Ferdinand zu entscheiden gedenkt, wen dieser zu ehelichen hat, nämlich Lady Milford und unter keinen Umständen Luise, die Tochter des Musikus Miller, wohl-wissend, dass Ferdinand Luise abgöttisch liebt. Miller und selbst Luise sehen in dieser Liebe, der sichtlich (un)zeitgemäß Standesschranken im Wege stehen, keine Zukunft, was sich bald darauf auf dramatische Weise bestätigt und letztlich in einer Tragödie endet. Die Kabale (Intrige), die Präsident von Walter gemeinsam mit seinem widerwärtigen Sekretär Wurm (nomen est omen!) und dem ihm hörigen Hofmarschall von Kalb spinnt, führt wie geplant dazu, einen Keil zwischen die Liebenden zu treiben und Ferdinand an der Liebe und Treue seiner Luise zweifeln zu lassen. Ein erzwungener und fingierter Liebesbrief Luises an Hofmarschall von Kalb ruft bei Ferdinand Wut und Eifersucht hervor. Und hier bestätigt sich auf besonders tragische Weise, was dem einen oder der anderen aus manch zwischenmenschlicher Beziehung bekannt ist: „Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft“. Das Drama um die Liebe zwischen Ferdinand und Luise endet in einer Tragödie.

Ferdinand vergiftet Luises Limonade und als diese ihm sterbend erklärt, dass man sie zum Liebesbrief gezwungen hat, greift Ferdinand zur Limonade, trinkt und folgt seiner Geliebten in den Tod.

Das Publikum bedankte sich bei den Darstellerinnen und Darstellern mit viel Beifall für einen brillanten Auftritt, bei dem die Schauspielelevinnen und Schauspieleleven nicht nur ihre Textsicherheit bewiesen, sondern auch in ihrer Mimik und Gestik Ausdrucksstärke und eine erkennbar weitgehende Identifikation mit den Figuren und deren Charakteren überzeugend demonstrierten.

Die Darsteller:

Major Ferdinand von Walter: Lukas Knierim

Luise Miller: Leonie Scholl und Jasmina Czerny

Präsident von Walter: Nora Weisheit

Wurm (Sekretär des Präsidenten): Pia August

Hofmarschall von Kalb: Janice Stöcklein

Lady Milford: Laura Fröbel

Miller: Louisa Vogler

Millerin: Pauline Kettner

Kammerdiener: Hanna Wahl

Sophie: Linda Nensel