Am vergangenen Freitag weilte eine Delegation von Lehrern aus den USA im Rahmen ihres Deutschlandbesuchs in Vacha und erfuhr im Gymnasium und bei einer Stadtführung viel Wissenswertes. Die Teilnehmer zeigten sich vom Programm und den Englischkenntnissen der Gymnasiasten sichtlich beeindruckt.

Von Jürgen Körber

Vacha: Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes des Goethe-Instituts Weimar, dem weltweit tätigen Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland, und dem Goethe-Institut Washington besuchten 16 Lehrerinnen und Lehrer aus den USA in Begleitung der Mitarbeiter des Goethe-Instituts Weimar, Jan Kretzschmar und Katharina Dimitriou, das Vachaer Johann-Gottfried-Seume-Gymnasium.

Die Delegation wurde von Schulleiterin Beate Dittmar und Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 in Empfang genommen und herzlich begrüßt – selbstverständlich in nahezu perfektem Englisch, was die erwartungsvollen Gäste sichtlich positiv überraschte und sich während des gesamten Besuches fortsetzte.

Nach der offiziellen Begrüßung wurden die Gäste in zwei Gruppen eingeteilt und durch das Gymnasium geführt. Die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen hatten sich intensiv und bestens vorbereitet und den Besuchstag der amerikanischen Lehrerinnen und Lehrer perfekt geplant. So wurden die Gäste unter Leitung von Jenny Windell (Program Manager des Transatlantic Outreach Program) vom Goethe-Institut Washington nochmals durch Schülerin Theresa Zimmermann begrüßt, die den Ablauf des Besuchstages in Vacha erläuterte und im Namen der 11. Klässler ihre Freude darüber zum Ausdruck brachte, Gelegenheit zu haben, mit ihnen in deren Muttersprache kommunizieren zu können.

Hiernach wurden die Besucher umfassend über das deutsche Schulsystem und über die Geschichte und die Entwicklung der Schule informiert, bevor die Räumlichkeiten des Gymnasiums gemeinsam besichtigt wurden. Während des Rundgangs erfuhren die Gäste Wissenswertes über die einzelnen Schulfächer und die vielfältigen außerschulischen Aktivitäten, beispielsweise über die am Vorabend stattgefundene Theateraufführung von Friedrich Schillers Drama „Kabale und Liebe“ des DG-Kurses der Jahrgangsstufe 10.

Der Rundgang führte die Mitglieder der Delegation unter anderem zu den Fünftklässlern, wo es zu einem Smalltalk mit den Schülern kam und Romy aus Vacha sich auf Englisch vorstellte.

Im Musikzimmer gab Musiklehrerin Heike Günther spontan ein Extrakonzert und spielte „Don‘t worry, be happy“, Marie und Florentine stimmten ein und die Gäste schlossen sich an – nur ein Beispiel dafür, dass die Stimmung ausgesprochen gut war.

Im Keyboardraum demonstrierte Schulleiterin Dittmar den Gästen mit einem Blick aus dem Fenster auf das hessische Philippsthal anschaulich, wie die deutsche Teilung in der ehemaligen Grenzstadt Vacha präsent war.

Nach der Stippvisite der amerikanischen Lehrerdelegation im Gymnasium schloss sich ein Stadtrundgang und die Besichtigung der historischen Werrabrücke an, wo Vachas Bürgermeister Martin Müller bereits die Gäste erwartete. Gymnasiast Stefan informierte an geschichtsträchtiger Stätte über die spezielle Situation der Stadt und ihrer Bewohner, erzählte die bekannte Geschichte vom Haus auf der Grenze und diversen Fluchtversuchen. Bürgermeister Müller begrüßte die Lehrerdelegation, hieß sie im Namen der Stadt und in seinem eigenen Namen willkommen, informierte über Eckpunkte der Stadtgeschichte und in emotionalen Worten über den Zusammenbruch der DDR, das Ende des Grenzregimes und die Öffnung der Werrabrücke als einem Symbol der Teilung und der Freiheit. Es folgte die gemeinsame Besichtigung des Museums im ehemaligen Grenzturm, bevor nach einem gemeinsamen Mittagessen und guten Gesprächen der Besuchstag, von dem die Gäste viele Eindrücke mitnahmen und der allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird, endete.

 

Bildunterschriften:

Bild 1-8434:         Die Delegation der Lehrer aus den USA wird von Schulleiterin Beate Dittmar (im Bild stehend, 6. v. l.) und Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 herzlich in Empfang genommen und begrüßt

Bild 2-8438:         Musiklehrerin Heike Günther gab für die Gäste ein kleines Extrakonzert auf dem Klavier

Bild 3-8440:         Die Gastgeber und ihre Gäste mit Vachas Bürgermeister Martin Müller (stehend, 2. v. r.) auf der historischen Werra-brücke