Freudige Aufregung herrschte am vergangenen Freitagnachmittag in der Aula des Vachaer Gymnasiums. In einem feierlichen Festakt erhielten 49 Abiturientinnen und Abiturienten im Beisein ihrer Familien ihre Abschlusszeugnisse.
Von Jürgen Körber
Es ist geschafft! Zwölf Jahre schulische Ausbildung, davon acht Jahre am Gymnasium, liegen hinter ihnen, den 49 Abiturientinnen und Abiturienten des Johann-Gottfried-Seume-Gymnasiums in Vacha. Wenn auch die Noten längst bekannt und keine Überraschung mehr waren: die feierliche Übergabe der Reifezeugnisse ist für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der absolute Höhepunkt der Schulzeit, zugleich das Ende eines Lebensabschnitts und der Beginn einer neuen, nicht weniger wichtigen Phase in der Entwicklung junger Menschen.
Eine Woche vor dem eigentlichen Schuljahresabschluss war es endlich so weit. Freitag, der 30. Juni 2023, wird den Abiturientinnen und Abiturienten des Abschlussjahrgangs 2022/23 ein Leben lang in bester Erinnerung bleiben. Dies nicht zuletzt wegen des feierlichen Festakts in der schuleigenen Aula und dem unterhaltsamen Programm, dessen Höhepunkt die Übergabe der Reifezeugnisse war und das von Ansprachen, Auszeichnungen, einem Blick zurück und einem Blick in die Zukunft, musikalischen Beiträgen und guten Wünschen geprägt war. Eltern und Großeltern, Geschwister, weitere Familienangehörige, Lehrerinnen und Lehrer und Ehrengäste erhoben sich anerkennend und Beifall spendend von ihren Plätzen, als die Abiturientinnen und Abiturienten Einzug in die Aula hielten.
Ein bewegender Moment, begleitet vom Schulchor unter Leitung von Heike Günther und am Klavier von Yannik Helm mit dem Titel „Only you“. In einer emotionalen Ansprache begrüßte Schulleiterin Beate Dittmar zum letzten Mal „ihre Zwölfer“ und die Gäste, darunter Vachas Bürgermeister Martin Müller, den Bürgermeister von Unterbreizbach, Roland Ernst, und Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel, die dieses Mal weniger offiziell, sondern eher privat erschienen war, um mit ihrer Tochter die Übergabe des Reifezeugnisses zu feiern.
Schulleiterin Dittmar gratulierte zum Abitur und verwies voller Anerkennung und Stolz darauf, dass die diesjährigen Abschlussklassen mit einem Noten-durchschnitt von 2,17 ein hervorragendes Ergebnis erreicht haben und gar zwei Schülerinnen und ein Schüler das Abitur mit 1,0 abschlossen, bei weiteren 19 Schülerinnen und Schülern steht auf dem Reifezeugnis eine Eins vor dem Komma. Die Absolventinnen und Absolventen hätten ein klares Ziel vor Augen, 36 von ihnen werden ein Studium aufnehmen, 10 eine Berufsausbildung beginnen, so Dittmar. Ihr Dank richtete sich auch an die Eltern, ihr Pädagogenteam, an die Stammkursleiter, den Förderverein der Schule sowie an Eltern- und Schülersprecher. Sie betonte, dass die Wissensvermittlung im Vordergrund stehe und das Hauptziel darin bestehe, die Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen, die Entwicklung zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten jedoch gleichermaßen von Bedeutung sei.
Nach dem beeindruckenden Klavierspiel und der Interpretation von „Our last Summer“ durch Theresa Zimmermann zeichnete der Präsident des Rotary Clubs, Silvio Lieber, die Schüler Jakob Niebergall, Lucas Meier, Niklas Berndt und Elena Bergmeier für ihre Seminarfacharbeit „Ärztemangel auf dem Land“ aus. Weitere Schülerinnen und Schüler erhielten die Abiturpreise für Biologie, Mathematik und Chemie und wurden für ihre aktive Mitarbeit in der Schulgemeinschaft ausgezeichnet.
Vor der ersehnten Übergabe der Reifezeugnisse spielte das Ensemble Angel Creek mit „Hills of Kaitoke“ irische Volksmusik. Jan Schiller bekam neben seinem Reifezeugnis von Schulleiterin Dittmar unerwartet einen Orden an die Brust geheftet: er war der 1900. Schüler mit erfolgreichem Abitur am Vachaer Gymnasium. Der Schulchor setzte das musikalische Programm mit den Liedern „Signum“ und „Wahre Freundschaft“ fort, bevor Martin Müller in Doppelfunktion als Vachas Bürgermeister und Vorsitzender des Schulfördervereins das Wort ergriff, den Abiturientinnen und Abiturienten Lob und Anerkennung aussprach, ihnen auf ihrem Weg alles Gute wünschte und der Hoffnung Ausdruck gab, dass sie nach Studium und Ausbildung in die Region zurückkehren. Schulelternsprecherin Nancy Oschatz gratulierte mit herzlichen Worten, dankte der Schulleiterin und den Lehrern und hob lobend die gute Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Eltern hervor; Schülersprecher Mika Eichenauer – eine wahre Frohnatur – gratulierte den Absolventinnen und Absolventen auf humorvolle Weise bevor Angel Creek „Am Monadh Ruadh“, ein traditionelles irisches Volkslied zum Besten gab.
Helena Weber und Hendrik Püschel bedankten sich im Namen aller Abiturientinnen und Abiturienten bei ihren Eltern, den Lehrerinnen und Lehrern, dem Förderverein und allen, die sie auf ihrem bisherigen Weg begleiteten. Für das Lehrerteam gab es Rosen; sich selbst hatten die Abiturklassen mit einer zweihundertundvierzig Seiten umfassenden Abi- Zeitung beschenkt. Paula Rosa Henkel brachte es zum Abschluss der bewegenden Zeugnisübergabe im Duett mit Miriam Gimpel auf den Punkt, was alle bewegte: „I have a dream“.
Dass die Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2022/23 ihre Träume Wahrheit werden lassen, daran hatte niemand einen Zweifel, der diese junge Menschen an diesem Tag, einem Meilenstein auf ihrem Weg, erlebte.