Dienstag, 27. Juni: Die Ankunft

Wir, die Klassenstufe 10, trafen uns um 7:15 Uhr am Busbahnhof. Wir Schüler und unsere Lehrer – Herr Kessler, Frau Göring und Frau Schmidt – freuten sich auf die kommenden vier Tage in der Bundeshauptstadt. Als der Bus um 7:30 Uhr abfuhr, startete unsere siebenstündige Anreise. Nach einem kurzen Stopp bei McDonalds kamen wir nach stundenlanger Fahrt endlich in Berlin an. Hier gab uns der Busfahrer zunächst einen groben Überblick über die Sehenswürdigkeiten in Berlin, die wir passierten.

Um 14 Uhr hielten wir an einer der Schiffsanlegestellen der Spree. Nach einer kurzen Wartezeit legte unser Schiff um 14.30 Uhr ab. Neben dem Pergamonmuseum, dem Berliner Dom, dem Reichstagsgebäude, dem Bundeskanzleramt und der „schwangeren Auster“ (das Haus der Kulturen der Welt), bekamen wir einen Einblick von Berlin aus der Perspektive der Spree. Im Anschluss begaben wir uns zurück in den Bus, welcher uns zur Gedenkstätte Hohenschönhausen beförderte. Dort konnten wir uns um 16.40 Uhr das ehemalige Staatssicherheitsgefängnis von innen anschauen. Dort sahen wir zum Beispiel die Kellerräume, die neueren Zellen und die Abhöhrräume und bekamen außerdem spannende und interessante Geschichten und Fakten über das Gefängnis mitgeteilt.

Nach einem langen Tag erreichten wir um 19 Uhr die Jugendherberge Berlin Ostkreuz, in der wir Abendbrot aßen. Um den Abend noch prunkvoll abzurunden, besuchten wir einen sehr bekannten Club in Berlin – das Matrix. In verschiedenen Räumen legten DJs unterschiedliche Musik auf. Vielen fiel es zwar schwer beim Heimweg dem Weg zu folgen, allerdings kamen wir alle heil in der Jugendherberge an und fielen nach diesem ersten, ereignisreichen Tag erschöpft in unsere Betten.

 

Mittwoch, 28. Juni: Quer durch Berlin

Der Tag begann mit dem Frühstück um 7:30 in unserer Unterkunft, bevor wir um 9:30 unsere Stadtrundfahrt starteten. Diese wurde begleitet von einer Berlinerin, welche uns verschiedene Einblicke in die Stadt bot. So fuhren wir zum Beispiel am Checkpoint Charlie, dem ehemaligen Grenzübergang zwischen Ost- und West-Berlin, der East Side Gallery, einem noch erhaltenen Teil der Mauer, welche von verschiedenen Künstlern der ganzen Welt gestaltet wurde und an den Botschaften mehrerer Länder, darunter zum Beispiel Italien, Saudi Arabien, Japan und vielen anderen, vorbei. Des Weiteren sahen wir die „Molecule Men“, ein monumentales Kunstwerk, das von dem Bildhauer Jonathan Berofsky geschaffen wurde.

Unsere Stadtrundfahrt endete am Bundestag, welchen wir im Anschluss besuchten. Zuerst mussten wir alle durch eine Sicherheitskontrolle, dann wurden wir in Gruppen in den Bundestag geführt und bekamen eine kurze Einführung im Hörsaal. In dieser erzählte uns eine Mitarbeiterin etwas über die verschiedenen Plätze im Bundestag, die Wahlvorgänge und die Geschichte. Nach einer dreiviertel Stunde erklommen wir die Kuppel, von welcher man einen weitreichenden Blick über die Stadt hatte. Gegen 16 Uhr führten wir ein lehrreiches Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten der FDP, Gerald Ullrich. Er berichtete uns von seinem Weg zum Politiker, seinem Alltag, seinen Aufgaben im Bundestag und beantwortete unsere Fragen zu aktuell politischen Themen. Nach dieser einstündigen Unterhaltung hatten wir bis 21 Uhr freien Aufenthalt in der Meile „Unter den Linden“. Anschließend fuhren wir gemeinsam zurück in die Jugendherberge und beendeten dort den Tag.

 

Donnerstag, 29. Juni: Spaß im Filmpark und in Potsdam

Um 7:30 Uhr gab es wie jeden Tag Frühstück. Gegen 8:30 Uhr trafen wir uns vor der Jugendherberge und fuhren von dort mit dem Bus zum Filmpark Babelsberg. Nach einer einstündigen Anfahrt hatten wir bis 13:45 Zeit das Gelände zu erkunden. Wir unternahmen unter anderem Bootsfahrten und besuchten das 4D-Kino. Anschließend sahen wir uns gemeinsam eine Stuntshow an. Diese handelte davon, dass ein Alien eine Frau gefangen hatte und eine Gruppe der Regierung die Aufgabe erfüllen musste, diese zu retten und den Außerirdischen zu vernichten. Die Handlung wurde von vielen Stunts untermalt, wie zum Beispiel mit Sprüngen von Autos und Motorrädern.

Gegen 15 Uhr wurden wir von unserem Busfahrer, Herr Groß, in die Innenstadt von Potsdam gebracht. Dort konnten wir uns frei bewegen. Viele gingen shoppen oder haben sich nahegelegene Sehenswürdigkeiten, z.B. das Schloss Sanssouci, angeschaut. Um 17:30 Uhr haben wir uns wieder am Bus getroffen, um zurück zu unserer Jugendherberge Berlin Ostkreuz zu fahren. Nach dem Abendessen trafen wir uns zum freien Spiel in den Zimmern oder auf der Terrasse. So ging ein weiterer Tag zu Ende, den wir sehr genossen hatten.

 

Freitag; 30. Juni: Tag der Rückfahrt

Um 7 Uhr mussten wir beim Frühstück sein, sodass wir danach noch mehr oder weniger entspannt unsere Zimmerkarten abgeben und die Koffer einräumen konnten, weil wir pünktlich um 8.30 Uhr zu den Berliner Unterwelten fahren wollten. Der Eingang des Bunkers befand sich gegenüber des Gesundbrunnen-Centers. Zuerst bekamen wir eine kurze Einführung. Als der Leiter der Tour erfuhr, wo wir herkommen, erzählte er uns über den Fulda-Gap (siehe Bild) und zeigte uns ein Brettspiel dazu. Die Besichtigung des Bunkers führte uns durch viele Gänge, welche verzweigt erbaut waren, um die Druckwelle einer Atombombe abzuwehren. Es gab viele verschiedene Räume, wie beispielsweise Krankenzimmer, einen Lüftungsraum oder Schlafräume. Gegen Ende der Führung im ersten Bunker, zeigte uns der Tourguide die Atombombe „Little Boy“ und verdeutlichte uns die Folgen es Abwurfes eines derartigen Sprengsatzes über dem Alexanderplatz.

Der nächste Bunker war in einer U-Bahn-Station gelegen. Dieser würde im Ernstfall durch Tore und Schleusen abgeriegelt werden, durch die sich auch die Bevölkerung in Sicherheit hätte bringen können. Auch in diesem Bunker wurden uns wieder verschiedene Räume gezeigt. Insgesamt waren wir sehr beeindruckt, beklemmt und auch geschockt – nicht nur darüber, dass die Bunker viel zu klein für die Berliner Bevölkerung waren, sondern auch, dass die Regierung die Situation des Kalten Kriegs nicht für ernst genommen hatte. Dort haben wir viel gelernt und konnten einen neuen Eindruck von den Verhältnissen während des Kalten Krieges gewinnen. Danach ging es zurück nach Vacha, wo wir gegen 18:30 ankamen.

Wir blicken zurück auf eine ereignisreiche Woche voller neuer Eindrücke, Erfahrungen und lehrreichen sowie lustigen Momenten. Es war ein gebürtiger Abschluss dieses Schuljahres.