Unsere Schule in der Presse

Bericht in der STZ am 27.11.2018 von Annett Sachs

 

Vacha. Im Rahmen einer Projektwoche zum Jubiläum „90 Jahre Schulbetrieb“ im Gebäude des Johann-Gottfried-Seume-Gymnasiums Vacha wurden den Schülern knapp 30 verschiedene Workshops angeboten, in welche sie sich je nach Interesse einwählen durften. Dabei reichte das Angebot von künstlerisch musischen Aktivitäten über Sprachlernangebote, geschichtliche Exkurse bis hin zu sportlichen Aktivitäten, um sich mal so richtig auszupowern. Im Kurs von Dr. Anneli Rost und Alica Poch konnten sie beispielsweise lernen, wie man richtig präsentiert. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Vorstellung der Seminarfacharbeiten, wird aber auch für Vorträge in jedem andern Unterrichtsfach benötigt. Im Untergeschoss des Gymnasiums hatte des Sprachenkaffee seinen Platz gefunden. Unter Leitung von Jutta Fährmann, Heike Horst und Franziska Hellmann konnten Speisen und Getränke aus Frankreich, Italien und Russland probiert werden. 100 Euro vom erzielten Erlös wurden dabei für das Ambulante Hospiz-Zentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Bad Salzungen gespendet.

Am Projekt „Make your school“, welches von „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) gemeinsam mit der Klaus Tschira Stiftung ins Leben gerufen wurde, beteiligten sich 37 Schüler der Klassen 9 bis 12. Im Rahmen von drei Hackdays entwickelten die Jugendlichen dabei Ideen, die ihre Schule noch besser machen sollen. Der Begriff „Hack“ steht dabei für kreatives Tüfteln oder Problemlösen. Als Ergebnis wurden von den Schülern gebaute Prototypen vorgestellt. Das Seume-Gymnasium ist im Schuljahr 2018/19 die einzige Schule in Thüringen, die sich an diesem Projekt beteiligt, erläuterte Laura Krauß von WiD im Rahmen der Abschlusspräsentation der Schülerarbeiten in der Aula der Schule.

Den Anstoß, das Projekt nach Vacha zu holen, erhielt Lehrerin Teresa Fruntke durch eine Mail von WiD. Für sie war es eine spannende Idee, Schüler zu unterstützen selbstständig Lösungsvorschläge für Probleme zu erarbeiten und die digitale Bildung am Gymnasium zu fördern. In ihren Kollegen Synthia Conrad und Philipp Tenner fand sie interessierte Mitstreiter. Gemeinsam nahmen sie im Vorfeld des Projekts an einem zweitägigen Lehrertraining in Wiesbaden teil. Hier erhielten sie Hilfestellungen zur Vorbereitung der Projekttage und testeten einen „Hack“ im Schnelldurchlauf. Weitere Unterstützung am Gymnasium erhielten sie von Roberto Krauß und durch ein extra gegründetes Medien- und Organisationsteam, welches aus Lukas Männicke, Alexander Schott, Clara Günther, Johanna Stehling, Jan Nicolas Weider, Larissa Schlotzhauer, Christian Diehl und Michelle Jost bestand. Das Medienteam erstellte unter anderem einen kurzen Film-Einspieler, der zu Beginn der Abschlusspräsentation gezeigt wurde.

In sieben Gruppen tüftelten die Schüler an Problemen, die ihnen im Schulalltag aufgefallen sind und versuchten zur Lösung der Probleme Prototypen zu entwickeln. Diese stellten sie am Ende des Projektes Mitschülern, Lehrern und Gästen vor. So entstand ein Modell zur Aufwertung des Tischkickers im Schüleraufenthaltsraum. Die Idee der Schüler: Tore elektronisch zu zählen und über eine LED-Leiste sichtbar machen. Außerdem wurde bei dieser Gelegenheit der Tischkicker repariert. Die nächste Gruppe bezeichnete ihre Idee als „Lehrer Findus“. Sie wollten eine Lösung für das Problem finden, dass Schüler oft nicht wissen, wo bestimmte Lehrer im Schulgebäude zu finden seien. Hier entwickelten die Jugendlichen ein Gerät, welches durch Nutzung eines RFID-Transponders am Schlüsselbund des jeweiligen Lehrers zeigt, ob dieser sich im Lehrerzimmer aufhält oder nicht. Die stellvertretende Schulleiterin Beate Dittmar war von dieser Idee sehr angetan, würde es doch auch ihre Suche nach den Kollegen stark vereinfachen. Eine weitere Gruppe entwickelte ein elektronisches Pausenspiel, welches auf den alten Röhrenmonitoren am Gymnasium gespielt werden könnte. In der Art des früher sehr beliebten „Ping Pongs“ programmierten sie dabei eine Rakete. Dass das Sitzen auf den Bänken im Außenbereich in der kalten Jahreszeit doch recht unangenehm sein kann, stellte eine weitere Schüler-Gruppe fest. Sie entwickelten die Idee für ein „Multi Corm Pillow“, ein Kissen, welches sich bei Belastung erwärmt und so das Sitzen auf den Bänken komfortabler gestaltet. Das Stundenende auch akustisch für den Lehrer hörbar zu machen, war die Idee der fünften Arbeitsgruppe. Sie bauten einen Timer, der mit Piepen auf das nahende Stundenende hinweist. Unter dem Titel „Fensterbau GmbH“ entstand die Idee zu einem automatischen Fensteröffner. Dieser soll die Fenster immer dann öffnen, wenn die Raumluft einen zu hohen CO2-Gehalt ausweist. Die Schüler wollten damit erreichen, dass stickige Luft in den Klassenräumen der Vergangenheit angehört. Passend zur derzeitigen Jahreszeit hatte die letzte Gruppe die Idee sich mit dem Problem der rutschigen Gehwege auseinander zu setzen. Sie bauten einen Salzstreuroboter, der selbstständig Streusalz auf dem Gehweg verteilt.

Bei der Verwirklichung ihrer jeweiligen Projektidee wurden die Schüler von vier Mentoren unterstützt. Dina Hesse, Michael Radzieda, Andrés Ramirez und Mercedes Küffner waren vom Engagement der Vachaer Schüler begeistert. Sie lobten die super Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und zeigten sich beeindruckt, wie diese trotz auftretender Probleme an die Lösung ihrer selbst gestellten Aufgaben gingen. Für den Bau der Prototypen hatte das Projekt „Make your school“ den Schülern Materialkoffer zur Verfügung gestellt, die schon eine große Auswahl an Sensoren, Aktoren, Werkzeugen, Mikrocontrollern und Arbeitsmaterialien für die Ideenfindungsphase und das Hacking enthielten. So dass die Schüler auch ohne Grundkenntnisse im Programmieren oder Erfahrungen im Modellbau die selbst gestellten Probleme lösen konnten. Am Ende gab es für alle Teilnehmer Zertifikate und kleine Präsente. Laura Krauß äußerte die Hoffnung, dass das Projekt im nächsten Schuljahr eine Fortsetzung am Gymnasium findet, um weiteren Schülern Einblicke in die spannende Welt der Tüftler zu ermöglichen.

 

Kasten:

Wissenschaft im Dialog – eine Initiative der deutschen Wissenschaft

Wissenschaft im Dialog wurde 1999 auf Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft gegründet und möchte bei Menschen aller Altersgruppen und jedes Bildungsstandes Interesse an Forschungsthemen wecken und stärken. Maßgeblich unterstützt wird WiD vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. www.wissenschaft-im-dialog.de

 

Klaus Tschira Stiftung

Der Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira rief 1995 mit privaten Mitteln die Klaus Tschira Stiftung ins Leben. Sie gehört heute zu den größten Stiftungen Europas und fördert Naturwissenschaften, Mathematik sowie Informatik. Damit soll zur Wertschätzung dieser Fächer beigetragen werden. www.klaus-tschira-stiftung.de

 

 

BUs:

Heizkissen.jpg: Wie man das Sitzen auf den Holzbänken im Winter angenehmer gestalten könnte, dazu hatten sich Schüler einer Arbeitsgruppe Gedanken gemacht und stellten ein beheizbares Kissen vor.

Fotos: Annett Sachs

 

Salzstreuroboter.jpg: In einem „Hack“ des Projekts „Make your school“ entstand der Prototyp eines selbstfahrenden Salzstreuroboters.


 

 

Bericht in der STZ am 29.11.2018 von Josephine Ißbrücker

 

Wenn die Abiturienten freiwillig an einem Samstag zurück in die Schule kommen, – so geschehen am vergangenen Wochenende in Vacha – steht etwas Besonderes an: ein Alumnitreffen.

Vacha, 24.11.2018 – Erst Führungen durch das Schulgebäude, dann Party im Vachwerk – bei den Feierlichkeiten anlässlich des 25. Jubiläums des Abiturs am Gymnasium Vacha kam wirklich jeder auf seine Kosten.

Nach der Wiedereröffnung der Schule als Gymnasium im Jahr 1991 war der Jahrgang 1993 der erste, der in Vacha sein Abitur ablegte. Begonnen hatten die 38 Schüler in der 10. Klassenstufe als sogenannte Leistungsklasse, die innerhalb von zwei Jahren ihr Abitur ablegte und dabei vor allem mit dem weitestgehend neuen Schulsystem zu kämpfen hatte.

Am Samstag Nachmittag hatten nun die Ehemaligen die Gelegenheit, nochmal ihre alte Schule zu besuchen und auch all die Räume zu besichtigen, die man während der eigenen Schulzeit nur seltenst zu Gesicht bekommt. So waren vor allem Einblicke in das Lehrerzimmer und die Vorbereitungsräume für den Biologieunterricht von großem Interesse. Für alle, die das Schulgebäude nicht allein erkunden wollten, standen Lehrer des Gymnasiums Vacha bereit, die Führungen anboten. Ein besonderer Gast war Herr Mock aus Kieselbach, der sein Abitur 1965 in Vacha abgelegt hatte und trotz Gehproblemen zusammen mit seiner Frau auch die Aula ganz oben im Schulhaus besichtigte.

Abends dann wurde das Vachwerk zum Schauplatz des Ehemaligentreffens. Außer etwa der Hälfte des Jahrgangs 1993, der gleichzeitig auch sein 25-jähriges Klassentreffen in die Feierlichkeiten integrierte, kamen etwa 270 Alumni des Gymnasiums aus nahezu allen Abiturjahrgängen und Ecken Deutschlands.

Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Beate Dittmar stellten Tino Wingenfeld aus dem „ältesten“ Jahrgang 1993 und Florentine Friedrich aus dem „jüngsten“ Jahrgang 2018 die Schulzeit von damals und heute gegenüber: Im Kollegium habe sich über die Jahre einiges verändert, jedoch seien auch noch Lehrer im aktiven Dienst, die 1991 die Anfänge des Gymnasiums erlebt hatten, beispielsweise Antje Helm, Jutta Fährmann, Beate Dittmar oder auch der jetzige Direktor Jörg Anschütz.

Auch das Kurs- und Punktesystem waren große Neuerungen, wie die beiden feststellten. Außerdem ergab die Recherche, dass es im Jahrgang von 1993 eine Abiturientin gibt, deren Sprößling im Jahr 2018 seine Abiturprüfungen ablegte – Mutter Alexandra und ihr Sohn Lorenz Mohr.

Mit-Organisator Tino Wingenfeld bedankte sich unter anderem bei der stellvertretenden Schulleiterin Beate Dittmar, der ehemaligen Direktorin Angelika Poppitz und der 1993er-Abiturientin Daniela Tischendorf für ihre Beiträge zur Organisation des Abends.

Musikalisch rundete das Programm Emily Meyer ab, die mit ihrem Dudelsack auf den Abend einstimmte. Zu Musik der 90er Jahre, unterbrochen von aktuellen Liedern, schwangen die Ehemaligen und auch der ein oder andere Lehrer das Tanzbein. Denn auch Teile des Kollegiums waren der Einladung gefolgt, unter anderem der Physik- und Astronomielehrer Gerd Beck, der trotz seines Ruhestandes wieder einige Stunden am Gymnasium unterrichtet.

Das altehrwürdige Gebäude an der Völkershäuser Straße 9 wird wohl auch die nächsten 25 Jahre nicht um seine Zukunft bangen müssen – der Zulauf an Schülern reißt nicht ab.


 

 

Bericht in der SZT am 10.12.2018 von Josephine Ißbrücker

 

Winterzauber im Gymnasium Vacha 

Der Schulchor und viele Solisten stimmten das Publikum in Vacha beim alljährlichen Weihnachtskonzert auf das Fest ein. Nicht nur Klassiker der deutschen Weihnachtszeit waren zu hören, sondern auch internationale Songs. Highlight des Abends: das Theaterstück „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, aufgeführt von der zehnten Klasse des Gymnasiums. 

Vacha – Gut gefüllt war am vergangenen Freitag die Aula des Gymnasiums an der Völkershäuser Straße. Zusammengekommen waren Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige, um dem traditionellen Weihnachtskonzert, ausgestaltet von verschiedenen Solisten und dem Schulchor, zu lauschen. Das diesjährige Konzert, führte die stellvertretende Schulleiterin Beate Dittmar aus, stehe unter dem Namen Winterzauber und so sei es das Ziel, das Publikum zu verzaubern. Der Eintritt zum Konzert sei frei, jedoch würde man sich über eine Spende für den ambulanten Hospizdienst in Bad Salzungen freuen. Bei einer Spendenaktion, die im Vorfeld des Weihnachtskonzerts an der Schule stattgefunden hatte, seien schon 800€ zusammengekommen. Das Geld, was bis zum Ende des Konzerts noch dazukäme, würde ihre Kollegin Antje Helm zusammen mit ihrer Theatergruppe dem Hospizdienst am darauffolgenden Tag überreichen.

Nach der Begrüßung folgte auch gleich ein Klassiker, der zur Weihnachtszeit gehört: das Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Das 45-minütige Stück wurde vom Kurs „Darstellen und Gestalten“ der Klasse 10c des Gymnasiums unter Leitung von Lehrerin Anke Kettner ausgearbeitet und auf die Bühne der Aula gebracht. Angefangen mit der Ideenfindung habe man im zweiten Halbjahr der neunten Klasse. Die Schüler brachten in das Stück auch regionale Bezüge ein; so sollte sich der Königssohn, gespielt von Jonathan Schlosser, unter anderem zwischen den Prinzessinen von Spahl, Ketten, Sünna und Vacha entscheiden. Letztlich fiel seine Wahl – nach allerlei Umwegen und mit Hilfe dreier Zaubernüsse – aber natürlich auf das Aschenbrödel, dargestellt von Angelina Wilhelm. Der tosende Applaus des Publikums bestätigte, dass die Premiere geglückt war und belohnte die Nachwuchs-Schauspieler für ihre Arbeit an dem Stück. Nach einer kurzen Pause führte die Schülerin Artemisia Bock durch den zweiten Teil des Programms. Der Chor begann mit einem Flashmob: nach und nach kamen die Sänger vor der Bühne zusammen und sangen den Weihnachtsklassiker „Guten Abend, schön Abend“. Doch auch modernere Lieder waren Teil des Programms. So konnte man eine von den Schülern gespielte Instrumental-Version von Ed Sheerans „Perfect“ hören. Auch vor anderen Sprachen schreckte der Chor nicht zurück – das lateinische „Adeste fideles“ war genauso Teil des Programms wie die kanadische „Huron Carol“. Letztere war wahrscheinlich das älteste Lied des Abends mit Ursprung im 17. Jahrhundert.

Zum Abschluss des Konzerts durfte auch das Publikum mitwirken und gemeinsam mit dem Schulchor den Klassiker „Süßer die Glocken nie klingen“ singen.

Die stellvertretende Schulleiterin Beate Dittmar teilte mit, dass an diesem Abend noch 650€ für den Ambulanten Hospizdient zusammenkamen, also insgesamt 1450€ überreicht werden können.

So war dieser Abend nicht nur für das Publikum in der Aula zauberhaft, sondern ist zugleich ein Ausdruck der Nächstenliebe in der Adventszeit.